Der ehemals arme Bauer Fortunatus Wurzel wird wortbrüchig gegenüber der Waldfee Lacrimosa. Diese hatte ihm ihre Tochter in Obhut gegeben mit der Bitte, sie bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag mit einem armen Burschen, dem sie ihr Herz geschenkt hat, zu verheiraten. Dadurch könnte Lacrimosa aus ihrer Verbannung erlöst werden.
Doch Wurzel, unverhofft reich geworden durch einen Schatz, den ihm der NEID in die Hände spielte, denkt gar nicht daran, sein Versprechen einzuhalten. Im Gegenteil: Er möchte die Tochter reich verheiraten und schwört, dass er die Verbindung mit dem armen Karl, den Hannchen liebt, erst dann gestatten werde, wenn er so morsch und grau aussehe, dass er auf den Aschenmarkt hinausgehöre. Dann wirft er Hannchen hinaus. Zum Glück findet diese Zuflucht und Unterstützung bei der ZUFRIEDENHEIT.
Lacrimosa indessen bittet in ihrer Verzweiflung die Kötztinger Waldgeisterwelt um Hilfe, die sich sogar in Menschengestalt für die gute Sache einsetzen. Sie lassen sich weder von Wurzels Sturheit, noch den weiteren Racheplänen, die der NEID zusammen mit dem HASS ersonnen hat, aufhalten.
Und Fortunatus Wurzel muss in der Zwischenzeit lernen, dass Reichtum allein nicht glücklich macht – und Hochmut vor dem Fall kommt...
Nach der Corona-Zwangspause unter unter der Regie von Sascha Edenhofer begeisterte die Festspielgemeinschaft mit diesem vielseitigen Zaubermärchen. Ferdinand Raimunds Stück – 1826 unter dem Titel Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär uraufgeführt – passte mit seiner Mischung aus Komik, Romantik und Nachdenklichkeit wunderbar in die Zeit. Ein unterhaltsames, vielseitiges Stück mit unzähligen Rollen, passend für ein hochmotiviertes Ensemble. Eine Steilvorlage für bunte und phantasievolle Ausstattung – und damit ein gefundenes Fressen für den gelungenen Neustart der Festspielgemeinschaft.